Dozen #4 – Die Hitfabrik von Stock/Aitken/Waterman

Am christlichen Feiertag lehne ich mich weit aus dem Fenster mit einem #DirtyDozen zur Dreifaltigkeit des Bösen im Pop: Stock, Aitken & Waterman. Schuld am größten Internet-Hit aller Zeiten, Hitmaschinen der späten 80er. Follow me for some deep madness.

1/ RICK ASTLEY kam aus einem engl. Kaff 1987 als Studiopraktikant nach London und wurde über Nacht zum Superstar und Inbegriff der SAW-Ära: Jahre später erlebte er ein Revival als Meme. And embraced it. Eine der prägendsten Popnummern der 80er:

2/ Dabei waren die Produzenten schon 1985 berühmt geworden und landeten ihren ersten Nr.1-Hit im UK mit DEAD OR ALIVEs „You Spin Me Round (Like A Record)“. Der prototypische SAW/80er-Synthpop-Sound sollte den Rest der Dekade dominieren. 

3/ Pete Burns (DEAD OR ALIVE) kam überhaupt nur zu den Produzenten, weil er mit der Queer-Bubble Londons die Begeisterung für „You Think You’re A Man“ von DIVINE teilte – 1984 ein „Kulturschock“ und überraschender erster Top 10-Hit für SAW. #DirtyDozen

/ 1986 sind Stock/Aitken/Waterman demnach cool. Das zieht auch renommierte Popstars wie BANANARAMA an, die sich eine zeitgemäße Coverversion des 60er-Klassikers „Venus“ produzieren lassen – es wird ein europaweiter Hit. #DirtyDozen

5/ Mit dem frechen Cockney-Duo MEL & KIM folgt 1987 wohl der kreative Höhepunkt der SAW-Ära: „Showing Out“ und das großartige „Respectable“ stürmt die Charts.

Mel, die jüngere der beiden Schwestern stirbt kurz später 23jährig an Brustkrebs.

6/ 1987 wird SAW ein australischer Teenie-Soap-Star aufgedrängt. Zuhause mit einem „Locomotion“-Cover Nr.1, braucht es ein Follow-Up. The rest is history. KYLIE MINOGUE singt in 2h „I should be so lucky“ ein, Alben 1+2 erhalten alleine in UK 10x Platin.

7/ „Nothing’s gonna stop me now“, könnte man sich da denken. SAW schlachten Rezept und Ruf, auch durchschnittliche Stimmen an die Charts-Spitze heben zu können, genüsslich aus und befördern das Nacktmodel SAMANTHA FOX ebendorthin.

8/ Auf der anderen Seite wird auch das „Girl next door“-Image bestens gepflegt. Bestes Beispiel ist SONIA, die 1988 schon deutliche Schlager-Anleihen nimmt – und Nr. 1 wird. (1993 nimmt sie dann am #Eurovision Song Contest teil — und wird 2.).

9/ Wer in den 80ern Kylie sagt, muss auch JASON DONOVAN sagen. Ebenfalls in der „Neighbours“-Soap und zu der Zeit mit Kylie liiert, werden ihm von SAW ebenfalls ein paar Monsterhits auf den Leib geschrieben, die ihn zum Teenie-Schwarm machen. 

10/ Die beständigen Disco-Anleihen machen endlich Sinn, als 1989 DONNA SUMMER anklopft und SAW ihr zum großen Comeback verhelfen. Die Hit Factory, oft als „weißes Motown“ verspottet, schlägt nun auch formal die Brücke zum Vorbild.

11/ Wie oft kann man den selben Song schreiben? Stock/Aitken/Waterman: Ja.

CLIFF RICHARD war nie wirklich weg, aber so weit oben wie mit „I Just Don’t Have The Heart“ (#3 im UK) war er 1989 schon länger nicht.

12/ Ich mach das alles ja nur für euch: Der Gipfel der KYLIE & JASON-Romanze ist 1988 „Especially for you“ – die logische Weihnachts-Nr.1 in England, danach ein weltweiter Hit und Klassiker.

Disclaimer: Hatte ’88 ein Kylie-Schneckerl-Poster im Zimmer.

So vergänglich wie Kylie & Jasons Romanze: 1992 trennen sich Stock, Aitken & Waterman nach 13 (!) Nr.1-Hits. Bleiben wird das DIRTY DOZEN – der Playlist könnt ihr hier folgen und Ausschau nach der nächsten Story dazu halten:

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