Dozen #10 – Nile Rodgers

Ich hab euch ein DIRTY DOZEN versprochen & werde den kürzlichen 70. Geburtstag des fantastischen NILE RODGERS zum Anlass nehmen, um euch auf eine kleine Musikgeschichtszeitreise zu schicken. Es gibt viel zu erzählen – let’s go!

Folgt der Playlist #DirtyDozen auf Spotify und lest die kleine Geschichte.

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Der bekanntere Teil der Geschichte: Nile Rodgers war eine Hälfte von Chic und als solcher hauptverantwortlich für eine Unzahl an Hits der Truppe. Der Sound sollte prägend für die Ära werden und mit ihm als Producer/Writer LANGE nachwirken. GOOD TIMES!

Das Original (oben) erschien im Juni 79 und war als Sample perfekte Unterlage für die aufkommende HipHop Revolution. Im September erschien „Rappers Delight“ mit der Bassline von „Good Times“ und wurde der erste richtig große Hip-Hop-Hit der Geschichte.

Fun-Fact-Exkurs: Das haben wir Sylvia Robinson zu verdanken, die für ihr neues Label Sugarhill Records ein paar MCs zusammen castete und das ermöglichte. Dort erschien später auch „The Message“. Und – bäm! – Sylvia kennt ihr bestimmt aus „Dirty Dancing“.

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Zurück zu Chic, mit denen um 1980 praktisch JEDER arbeiten wollte – zB 60s Icon Diana Ross. Deren großes Comeback-Album ging dann komplett auf die Chic-Kappe. „Upside Down“ hatten die eigtl für Aretha Franklin geschrieben, die den Titel aber ablehnte.

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Reihenweise Hits wie „My Old Piano“ und das berühmte „I’m Coming Out“ waren da auch drauf – wiederum x-fach gesampelt, etwa 1998 für einen erneuten Nr.1-Hit im Rap-Genre: „Mo Money Mo Problems“ von der Puff Daddy-Runde rund um Notorious B.I.G.

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Apropos Notorious: Der Titel selben Namens von DURAN DURAN stellte 1986 das Finale in der Zusammenarbeit mit Rodgers dar. Er war bereits für „Reflex“ und „Wild Boys“ der Produzent der britischen 80s-Heroen gewesen und trug so maßgeblich zu deren Fame bei.

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Sein Beitrag zur 80s-Pop Culture zeigt sich auch in der Produktion des erfolgreichsten aller Madonna-Alben: „Like A Virgin“, mit dem Titelsong und „Material Girl“ wegweisend und karriereprägend in Sound und Ästhetik wurde von Nile Rodgers produziert.

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Zwischen all diesen ikonischen Produktionen kam Rodgers in Kontakt mit David Bowie, der ihn aufforderte, ihm „auch ein Hitalbum zu schreiben“. Also entstand Bowies kommerziell erfolgreichstes Album, „Let’s Dance“ (1983).

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Die Zusammenarbeiten trieben bunte Blüten. 1982 Rodgers schrieb mit Chic-Partner Edwards den Soundtrack zur Klamauke „Soup For One“. Film: Flop. Soundtrack: Hit. U.a. dank Carly Simons Melange mit dem Chic-Sound auf „Why“.

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Jetzt haben den CHIC-Titelsong „Soup for one“ vielleicht nicht alle am Schirm. Aber wer in den 00ern in einem Club getanzt hat, der erkennt ihn sofort: Er ist die Grundlage für den French House-Überhit „Lady (Hear Me Tonight)“ von Modjo.

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Womit wir elegant die Brücke nach Frankreich geschlagen haben, wo besagter French House maßgeblich auf den Chic-Disco-Sound zurück griff. Und so musste es irgendwann passieren, dass DAFT PUNK mit Nile Rodgers zusammenarbeiten. „Get Lucky“ erschien 2014.

Der so typische Gitarrensound von Rodgers und seine Kompositionsbeiträge für das Album sind ein Hauptgrund für die Zeitlosigkeit und den Erfolg von „Random Access Memories“; Pharrells Gesang tat sein Übriges – der Zusammenarbeit entstammt auch diese Perle:

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Nicht nur in Frankreich, sondern auch in Schweden wurden Rodgers‘ Produktionen hoch geschätzt. So kennen wir die Band Alcazar wohl ausschließlich wegen „Crying At The Discotheque“, mit direkten Anleihen von Chic’s für SHEILA geschriebenes „Spacer“ (1979)

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Irgendwie kommt also alles zurück in die Familie. Mottogebend für die Erfolge von SISTER SLEDGE, deren Sound ebenso maßgeblich von Rodgers/Edwards bestimmt wurde, wie Aufmerksame in „Lost In Music“ und „We Are Family“ nun längst identifizieren können.

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…und alles wegen „Le Freak“. Der Legende nach entstanden, weil Chic nicht zu Grace Jones‘ Auftritt im Studio54 gelassen wurden – und des Türstehers „Fuck off!“ in einer stattdessen anberaumten Session verarbeitet wurde. Gracias, Grace!

Und als Bonus:
Nile Rodgers reflektiert über einige seiner größten Hits und erzählt ein paar Hintergründe dazu.

Und Bonustrack 2:

Nile Rodgers ist dicker denn je im Geschäft – denn er ist einer der Co-Gründer von Hipgnosis – jenem sagenumwobenen Investmentfonds, der reihenweise die Kataloge großer Songwriter aufkauft. Siehe Video.

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